Kapitel III Die Wirkung des Wyda

Um die vielfältigen Wirkungen der folgenden Übungen verstehen zu können, wird es notwendig sein, einen Blick auf die feinstofflichen Hintergründe des Wyda zu werfen, denn der überwiegende Teil der Wirkung der Wyda-Techniken beruht auf solchen feinstofflichen Vorgängen.
Andernfalls wäre es wohl schwer vorstellbar, wie durch (zum Großteil) einfach anmutende Übungen eine merkliche Auswirkung nicht nur auf körperliche, sondern auch besonders auf seelisch-geistige Abläufe im Menschen möglich ist.
Es sei an dieser Stelle nochmals ausdrücklich erwähnt, dass dieser theoretische Teil des Buches für das reale Erfahren neuartiger Qualitäten des Erlebens nicht notwendig ist. Vielmehr besteht die nicht eben geringe Gefahr, Wyda ausschließlich mit dem Verstand und dem Intellekt begreifen zu wollen. Hiervon möchten wir dringend abraten. Die Feinstofflehre hilft nur dem bereits Fortgeschrittenen in seinem Verständnis; der Anfänger wird teilweise nur ahnen können oder auch einfach glauben müssen, was im folgenden abstrakt dargelegt wird.
Grundsätzlich unterscheidet das System der alten keltischen Meister drei Hauptenergiefelder im Menschen: das vitale, das emotionale und das mentale Feld.
Im Vergleich mit anderen esoterischen Lehren ist die druidische Schule durch einen relativ einfachen Aufbau gekennzeichnet und geht von nur drei wesentlichen Grundkräften aus.*
Obwohl sich über die Energiefelder an sich wenig sagen lässt, so sind doch einem jeden von ihnen bestimmte Qualitäten zugeordnet. Da diese Qualitäten Erfahrungswerte darstellen, die nicht durch eine Definition oder gedankliche Prozesse ins Bewusstsein treten können, pflegten die alten Meister ihren Schülern dadurch zu helfen, dass sie ihnen Umschreibungen, beispielsweise in Form von Triaden, gaben. So werden auch wir Ihnen in Tabelle 1 Zuordnungen nennen, die Ihnen eine intuitive Vorstellung von den Energiefeldern vermitteln können. Wir wissen aber aus unserer Erfahrung, dass nur tägliche Übung zu einer wirklich tiefen Einsicht in die Zusammenhänge führen wird.
Die feinstofflichen Energien entziehen sich ihrer Natur nach der wissenschaftlichen Analyse, können aber auf anderen Verständnisebenen klar und verständlich beschrieben werden. Die hier angesprochenen Vorgänge und Zustände sind, obwohl physikalisch nicht messbar, Menschen auf höheren Bewusstseinsstufen durchaus zugänglich. Die übereinstimmenden Erfahrungen solcher weiterentwickelten Men-
 

* Es mag wohl auch sein, dass die Druiden ein weitergehendes Wissen, ähnlich wie die Inder oder Chinesen, hatten; wir können dies sogar als wahrscheinlich annehmen. Die Lehre jedoch war – gemäß dem Charakter der Druiden – einfach gehalten.

sehen beweisen deutlich die Authentizität jener Wahrnehmungen.
Entsprechend der Mannigfaltigkeit der feinstofflichen Energien werden diese auch in unterschiedlichster Art und Weise von sensitiven Wesen wahrgenommen. Sie können als eine besondere Art von Licht (Aura), Klang (Sphärenharmonie), Vibrationsempfindungen (Schwingungen) oder Wärme (Strahlung) erfahren werden.
Die drei Energiefelder des Wyda äußern sich als Schwingungen unterschiedlicher Frequenz und sind als besonders aktive Zentren im Feinstoffkörper zu beobachten.
Aufgrund feinster Beobachtung der energetischen Vorgänge kamen die Druiden im Laufe der Jahrhunderte zu der Erkenntnis, dass es für die Energiefelder eine
optimale Lage im Körper gibt, in der sie die positivsten Wirkungen entfalten und zur bestmöglichen Entwicklung fähig sind.
Die Wyda Meister erkannten alsbald die große Seltenheit einer solch optimalen Zentrierung der Felder und entwickelten Harmonisierungsübungen, um ihre Position zu verändern. Dabei zeigte sich jedoch schnell eine außerordentliche Schwierigkeit, diese Harmonisierung in Gang zu bringen. Nach weiteren Beobachtungen und Überlegungen erkannten die Druiden, dass es von essentieller Bedeutung war, die Energiezentren zunächst zu kräftigen. So entwickelte sich nach und nach das vollständige Übungssystem der Druiden, in dem die Stärkeübungen die Grundlage bildeten, auf welche die
Harmonisierungs-

Tabelle 1

 BereichVitalfeldEmotional- feldMental- feld
Wesens-kräfteKraft Ruhe VertrauenFriede Liebe FreudeLicht Freiheit Erkenntnis
NaturebeneErde KörperkraftWasser GefühlskraftHimmel Geistigkeit
Kosmische EbeneMaterielle WeltVorstellungs- weltIntuitions- welt
Jahres- zeitenBlühen (Frühling und Frühsommer)Vergehen (Sommer und Herbst)Ruhe (Winter)
Farbengrün, gelbrot, goldblau, weiß
BäumeEspeBucheEiche
MineralienErdeSteineKristalle
OrganeVerdauungs und Sexual-organeHerz LungenSinnes-organe Gehirn
GefühleLeidenschaft SinneslustLiebe Barmherzig- keitÄsthetik Heiterkeit
Zuständig-keitUrenergie SexualitätKommuni-kation KreativitätEinsicht Religiosität
Negative PoleMacht- hunger Trieb-haftigkeitTeilnahms-losigkeit GefühlskälteArroganz Depressivi-tät

und später dann die Verbindungsübungen, auf die wir später noch genauer eingehen werden, aufbauten.
Den Druiden war eine außerordentliche Naturverbundenheit und Beobachtungsgabe zu eigen, und so fanden sie eine Möglichkeit, die unmittelbaren Wirkungen der Übungen zu verstärken, indem sie gewisse Naturelemente in die Übungsreihen einfügten und somit über die persönliche Zentrierung und Begrenzung hinausgingen.
Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten, diese Verstärkungswirkung zu erreichen: das Einbeziehen natürlicher Substanzen, das Singen von Energietönen sowie die gezielte Wahl bestimmter Energiemuster. Während die Naturstoffe und die Energietöne speziell auf das Vital-, Emotional- oder Mentalfeld einwirken, stellt das Hinzuziehen von Energiemustern in den Übungsablauf eine allgemeinere Möglichkeit zur Verstärkung dar. In Tabelle 2 zeigen wir die differenzierten Einsatzmöglichkeiten der Narursubstanzen. Diese Tabelle ist als ein Hilfsmittel gedacht, um dem Leser eine sinnvolle Auswahl der möglichen Energieverstärker zu geben; der intuitiv Begabte kann aber ohne weiteres über die konkret genannten Stoffe hinausgehen, solange er die Grundprinzipien (siehe auch Tabelle 3, Seite 48) nicht vernachlässigt.
Eine andere Form der Verstärkung ist das Singen bestimmter Laute. Diese Energietöne wirken auf drei Ebenen: Auf der materiellen Ebene lockern sie den Körper und bewirken eine tiefere Entspannung, auf der geistigen Ebene verstärken sie die Konzentration, und auf der feinstofflichen Ebene sprechen sie ähnlich schwingende Energien in den Energiefeldern an. ‚ Es gibt drei Haupttöne, die jeweils einem bestimmten Feld zugeordnet sind. Der Klang »AH« wirkt auf das Vital-, »OH« auf das Emotional- und »M« auf das Mentalfeld. Die Energien werden durch das Singen dieser Laute angeregt und sprechen besser auf die Übungen an.

Tabelle 2

 StärkeHarmonie
VitalfeldKastanienblüten 
 HeckenroseBuchen
 ApfelblütenUlme
 HeuBirke
 GräserHaselnuss-Strauch
 KleeHeidekraut
EmotionalfeldBrunnenwasserRegen
 klares SeewasserQuellwasser
 SonnenlichtFlusswasser
 SeerosenMondlicht
 Schilf grasSchwarzwurz
 HahnenfußPestwurz
 DistelnLiliengewächse
MentalfeldQuarzGold
 KristalleSilber
 ErzeWalderde
 EdelsteineEisenkraut
 EisenTausendgüldenkraut

Die dritte Möglichkeit zur Übungsverstärkung stellen die so genannten Energiemuster dar. Deren Anwendung ist aber nicht auf ein Energiefeld begrenzt, sondern bezieht sich auf die Wirkungsweise der Übung (Stärkung, Harmonisierung und Verbindung). Um die Energiemuster zu aktivieren, bedarf es eines Mediums. Dieses Medium wird durch die oben genannten Natursubstanzen ideal realisiert.
Wir können nicht mehr nachvollziehen, wie die alten Meister die Energiemuster entwickelten. Es scheint aber wahrscheinlich, dass zur Zeit der Druiden bereits eine lange Tradition der Einsicht in energetische Zusammenhänge bestand. Schon die Vorfahren der Druiden besaßen ein großes Wissen über Energiemuster, wie am Beispiel von Stonehenge. (siehe Abbildung 1) eindrucksvoll sichtbar wird.
Die Abbildungen 2 bis 5 werden im folgenden erläutert. Die kleinen Kreise in den Abbildungen symbolisieren diejenigen Stellen, an denen die entsprechenden Natursubstanzen auf der Erde abgelegt werden sollten.

Abb.2                                 

Das Dreieck ist ein Muster, das die Auswirkung von Stärkungsübungen erhöht.

Es begünstigt eine relativ schnell einsetzende Kräftigung, die allerdings nur einige Stunden anhält.


 

Abb. 3
Das Quadrat verstärkt ebenfalls die Auswirkungen der Stärkungsübungen.

Im Gegensatz zum Dreieck ist die Erhöhung nur schwach spürbar, hält dafür jedoch lange Zeit an.
 

Abb. 4
Der Kreis ist das Muster, das die Harmonisierungsübungen unterstützt.

Analog zum Dreieck ist die Wirkung hier wiederum schnell erfahrbar, jedoch nur von kurzer Dauer.
 

Abb. 5
Die Acht erhöht die Wirkung der Harmonisierungsübungen,

entsprechend dem Viereck in etwas schwächerer, dafür aber dauerhafter Weise.

Diese vier Grundmuster bilden die Basis für
die Bildung komplexerer Kombinationsmuster, von denen wir im folgenden drei wichtige darstellen (Abbildung 6 bis 8).

Abb. 6
Sonnenmuster Es entsteht durch das Ineinanderfließen des Quadrates und der Dreiecksform.

Somit entspricht die Wirkung zwar der Kombination des Dreiecks mit dem Quadrat; ist allerdings schwächer als bei den einzelnen Mustern.
 

Abb. 7
Mondmuster
Dieses energetische Muster fasst die Grundelemente Kreis und Dreieck in eine Form.

Diese Kombination hat einen besonderen Einfluss auf die Entwicklung der Harmonie.

Auch hierbei gilt wieder, dass die Grundmuster für sich allein eine stärkere Wirkung ausüben.

Sternmuster
Eine Verbindung besonderer Art wird durch das Sternmuster erreicht.

Beide Grundwirkungen werden in diesem Muster vereint. Leider ist der Aufbau ziemlich kompliziert

dafür kann es während eines gesamten Übungsprogrammes verwendet werden, ohne dass währenddessen

die Muster gewechselt werden müssen. Es bewirkt eine leichte Verstärkung sowohl der Harmonisierung als auch der Stärkung.
Die Energiemuster haben zur Folge, dass die Schwingungen der Natursubstanzen in

Einklang mit den energetischen Schwingungen des Übenden kommen. Durch die

Abb. 9 Die unentwickelten Energien

entstehende kosmische Resonanz wird die Übungswirkung weitergehend angeregt, so dass der Schüler seine Zugehörigkeit zum Universum in gesteigertem Maße erlebt.
Es sei nochmals wiederholt, dass die Natursubstanzen in Verbindung mit den Energiemustern auf die von den Druiden entwickelten Übungen des Wyda anregend und verstärkend wirken. Natürlich wirken die Übungen auch ohne Verstärkung in zweierlei Weise auf die drei menschlichen Energiefelder (Vital-, Emotional- und Mentalfeld) ein, und zwar insofern, als sie diese stärken und harmonisieren.
Da man davon ausgehen muss, dass beim spirituell unentwickelten Menschen die Felder sowohl schwach ausgebildet sind als auch weit von der optimalen Zentrierung abweichen (siehe Abbildung 9), sind zunächst zwei Ziele anzustreben: die Stärkung der Felder und die Rückbindung hin zum idealen Zentrum.
Erfahrungsgemäß liegt das Vitalzentrum meist zu hoch, während das Emotionalzentrum von der Mitte nach der Herzseite abweicht und das Mentalfeld oft nach links verschoben ist. Durch diese Abweichungen werden die natürlichen Energieflüsse schwerwiegend behindert Daraus resultieren dann wiederum eine Anzahl von psychischen und organischen Störungen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen.
Bevor die Energiefelder durch Übungen wieder in ihre natürliche Lage zurückgeführt werden können, ist es wesentlich, sie zuvor zu kräftigen. Ohne diese Kräftigung ist es sehr schwierig, die Rückführung zu bewerkstelligen, weil ein adäquater Ansatzpunkt fehlt. Durch die allmähliche Entfaltung der Energien gewinnen die Felder sehr bald an räumlicher Ausdehnung (siehe Abbildung 10) und werden so dem Übenden nach und nach bewusst. Ein wichtiges Hilfsmittel für diese Entfaltung der Energien ist das Herstellen des inneren Kreislaufes durch das Vereinigen der Hände zur Druidenfaust. Bei der Druidenfaust werden die geschlossenen Fäuste der beiden Hände an den Knöcheln zusammengelegt, während sich die Daumenkuppen berühren (Abbildung 11). Durch diese Berührung schließt sich ein Energiekreislauf, dessen Kraftzentrum das Herz ist.
Da nunmehr der Kontakt zwischen Bewusstsein und den Energiefeldern hergestellt ist, ergibt sich der Schritt der Harmonisierung wie von selbst. Die entsprechen-


Abb. 10 Die gestärkten Energie Felder

Abb. 11 Die Druidenfaust
 

den Übungen bewirken eine Bewegung der Felder hin zu ihren natürlichen Zentren. Sobald sie diese Zentren erreicht haben

entwickelt sich sprungartig eine Eigendynamik/ die zu einer plötzlichen Vergrößerung der Energiefelder führt

Es resultiert eine Berührung und allmähliche Durchdringung der Energien (Abbildung 12).

Abb. 12 Die harmonisierten Felder

Abb. 13 Die Stufe der Vereinigung

Dieser Vorgang wird subjektiv vom Wyda-Lernenden meist als eine von Glücksgefühlen begleitete innere Wärme- und Vibrationsempfindung erlebt. Bei Erreichen dieses Zustandes schließt sich ein äußerer, großer Energiekreis wie eine Schutzhülle um den ganzen Körper.
Außer den zwei Grundprinzipien der Stärkung und Harmonisierung gab es im Wyda noch ein drittes Prinzip: die Vereinigung. Durch die Anwendung weit fortgeschrittener Übungen, die teilweise schon die Überschreitung des grobstofflichen Körpers beinhalten, wurde diese Vereinigung der Energiefelder erreicht Sie wird auf feinstofflicher Ebene als Durchdringung und Verschmelzung der Felder wahrnehmbar. Der Höhepunkt dieser Durchdringung ist die vollkommene Verschmelzung der drei Felder zu einem großen, den ganzen Körper durchströmenden und weit ausstrahlenden Energiefeld (Abbildung 13). Der äußere Energiekreis dehnt sich um ein Vielfaches aus. Durch diesen ganzheitlichen Zustand fließen die kosmischen Energien ungehindert und können auf jede beliebige Stelle, sogar außerhalb des materiellen Körpers, konzentriert werden. Da die Druidenmeister natürlich über diesen Zustand der Verschmelzung verfügten, waren sie jederzeit in der Lage, ihre Energien auch zu Heilungszwecken zu gebrauchen.
Die bisher beschriebenen Stadien stellen die drei »Kleinen Stufen« der ersten »Großen Stufe« des Wyda dar. Mit der vollständigen Meisterung dieser Stufe wurde der Adept zum Druiden. Damit war zwar die eigentliche Lehrzeit abgeschlossen, aber die Druiden hörten keineswegs auf, sich weiter zu vervollkommnen. Sie durchliefen nun die zweite und dritte »Große Stufe«, an deren Ende das Eingehen in Gwenwyd, die »Weiße Welt«, stand.
Die zweite große Stufe wurde auch die Stufe der Magie genannt. Auf dieser Stufe lernten die Druiden von ihren älteren Meistern den Umgang mit Worten der Macht, mit denen sie auf magische Weise Einfluss auf die Natur und das Schicksal ausüben konnten.
In der letzten, der dritten »Großen Stufe«, der Stufe der Befreiung, strebten die Druiden danach, sich von allen materiellen Bindungen zu lösen. Verständlicherweise sind über diese Stufe keine weiteren Aussagen möglich, da hier alles verstandesmäßige Erfassen transzendiert wird.
Sicherlich wird es dem Anfänger ohne esoterische Erfahrungen zunächst schwer fallen, die hier beschriebenen theoretischen Zusammenhänge ohne weiteres nach zu vollziehen. Das intellektuelle Verständnis der Wirkungsweise des Wyda ist aber auch keineswegs notwendig, um zu den Erfahrungen zu gelangen, die die Übungen bei konzentrierter Durchführung mit sich bringen. Gerade den Fortgeschrittenen dürfte es aber doch interessieren, Einblick in die Hintergründe zu gewinnen.