Teil II Die Übungen

Parallelen zu anderen Gesundheitslehren
Immer schon hat es Wege und Lehren gegeben, deren Anliegen es war, den Menschen Gesundheit, Lebensfreude und spirituelle Entwicklung näher zubringen. Zu allen Zeiten, in allen Kulturen und auf allen Kontinenten haben die Weisen solche Wege entdeckt, die mitunter zwar sehr unterschiedlich anmuten, aber bei tieferer Einsicht doch auch vieles gemeinsam haben.
Wir wollen Ihnen in diesem Abschnitt Parallelen des Wyda zu anderen alten Lehren wie Yoga, T’ai Chi Ch’uan, Schamanismus und Reiki, sowie nach einigen, erst in neuerer Zeit entwickelten Wegen, etwa der Bach-Blütentherapie oder der Feldenkrais Methode aufzeigen.
Die hier genannten Lehren stellen aus der Vielzahl der auf diesem Planeten entstandenen Techniken zur Vervollkommnung des Menschen nur eine kleine, aber doch repräsentative Auswahl dar.
Jeder dieser Wege hat natürlich Besonderheiten, die ihn von den anderen abgrenzen. Meist liegen die Unterschiede im Schwerpunkt, den die Methode setzt. Obwohl wir hier hauptsächlich das allen Lehren zugrunde liegende Prinzip herausarbeiten wollen, soll schließlich doch auch auf die besondere Stellung des Wyda der Druiden hingewiesen werden, die es unserer Meinung nach zu der – zumindest für den westlichen Menschen – umfassendsten und effektivsten Methode zur ganzheitlichen Entwicklung des Menschen macht. Yoga Wie schon erwähnt, entstammen sowohl das Wyda als auch der Yoga mit hoher Wahrscheinlichkeit denselben Wurzeln. Insofern erscheint es auch einleuchtend, dass eine gewisse Ähnlichkeit zwischen diesen beiden Systemen besteht.
Ebenso wie Wyda zielt Yoga darauf ab, dem Menschen zu seiner Ganzheit zu verhelfen. Die einzelnen Schritte auf diesem Weg entsprechen sich dabei sowohl in ihrem Sinn als auch in ihrer Wirkung. Yoga ist zweifelsohne eine der »Großen Lehren«
– eines jener Systeme, die den Menschen in seiner Gesamtheit ansprechen und entwickeln können. Bei beiden Lehren lassen sich drei Hauptstufen feststellen.
1. Körperübungen zur Stärkung und Bewußtwerdung des eigenen Körpers,
2. geistige Übungen wie Meditation,
3. die Herstellung der Einheit zwischen dem eigenen Wesen und einer überpersönlichen Kraft.
Die Körperübungen des Wyda haben teilweise große Ähnlichkeiten mit den Asanas, den körperlichen Übungen des Hatha-Yoga, die den Zweck haben, den Körper zu reinigen und ihn aufnahmebereit und durchlässig für höhere geistige Energien zu machen.
Diese Energien fließen in den so genannten Nadis; das sind Energiebahnen, die den ganzen Körper durchziehen. Die Nadis versorgen energetische Zentren – die Chakras
– mit feinstofflich er Energie.
Wie im Wyda hängen also auch die Körperübungen des Yoga sehr stark mit energetischen Aspekten zusammen.
Unterscheidet man im Wyda drei Hauptenergiefelder, das Mentalfeld in der Stirnregion, das Emotionalfeld im Herzbereich und das Vitalfeld in der Nabelgegend, so kann man im Yoga sieben Hauptenergiefelder (oder auch Chakras) unterscheiden.
Betrachtet man die Wyda Kraftfelder und ihre Entsprechungen in den Chakras (Tabelle 5, Seite 128), so kann man nahezu dieselben Zuordnungen finden, wie wir sie in Tabelle 1, Seite 33 angeführt haben.
Ajna-Chakra (Stirnzentrum)
Nach der Yogalehre ist das Stirnzentrum der Sitz des Geistes, der Weisheit und der Persönlichkeit, in dem verstandesmäßige Abläufe stattfinden. Das Stirnzentrum oder auch dritte Auge ist die Pforte zu den kosmischen und überpersönlichen Energien und somit zu den höheren geistigen Kräften wie Intuition und Genialität. Die Farbe dieses Chakras ist Schneeweiß. Obwohl das Stirnzentrum bezüglich der Lage genau dem Mentalzentrum des Wyda entspricht, kann man die beiden oberen Zentren des Yoga (Sahasrara-Chakra und Vishuddha-Chakra) noch zum Mentalbereich rechnen. Anahata-Chakra (Herzzentrum)
Das Herzchakra liegt physisch genau zwischen dem Stirn- und dem Nabelchakra und bildet auf feinstofflich er Ebene den Integrationsort dieser beiden Zentren. Es ist das Zentrum der Liebe, Freude und Erneuerung und stellt die Verbindung zwischen dem Himmel (Geist) und der Erde (Lebenskraft) her. Alle gefühlhaften Vorgänge spielen sich hier ab. Seine Farbe ist Goldgelb. Seine Entsprechung im Wyda ist das Emotionalfeld. Manipura-Chakra (Nabelzentrum) Dieser Punkt wird auch als Hara bezeichnet Es ist der Sammlungspunkt der Erd-
Kräfte und stellt somit den Anker dar, durch den der Mensch fest mit der Erde verbunden ist. Aus ihm beziehen wir all unsere Kraft, die von dort aus in den Körper gelenkt wird. Der Embryo bezieht seine Energie über die Nabelschnur; ebenso strömt nach der Geburt die Energie über diesen Punkt in unseren Körper. Hara ist auch der Ort, an dem der Atem entspringt. Im Nabelzentrum sind alle triebhaften und unterbewussten Kräfte wie Sexualität, Instinkt und Gemüt lokalisiert.
Dieses Chakra ist abwechselnd rot und grün.
So wie beim Mentalbereich ist auch hier die Untergliederung des indischen Systems etwas differenzierter, den Wirkungen und Eigenheiten entsprechend können aber ebenfalls die beiden erdhaften Chakras (Svadhishthana-Chakra und Muladhara-Cha-kra) zum Nabelzentrum gezählt werden, das somit dem druidischen Vitalfeld entspricht.
Ebenso wie im Wyda können die Chakras verschieden stark ausgebildet sein und somit ein Ungleichgewicht bewirken, was sich in Krankheiten beziehungsweise Fehlfunktionen der Organe sowie in psychischer Unausgeglichenheit niederschlägt.
Die Energie, die durch die Nadis und Chakras fließt, wird als Prana bezeichnet. Sie fließt durch zwei Hauptgefäße – Ida und Pingala -, die zu beiden Seiten der Wirbelsäule verlaufen. Der Strom, der von unten (Erde) nach oben (Himmel) fließt, verkörpert das weibliche Prinzip, während der gegenläufige Strom (Himmel-Erde) das männliche Prinzip darstellt. Kreist dieser Energiestrom, so findet ein ständiger Austausch zwischen kosmischer Energie und Urkraft statt, der allmählich zur Entfaltung der Ganzheit führt.
Dieser Austausch entspricht der Harmonisierung des Wyda, die durch den kleinen Energiekreislauf unterstützt wird, der durch das Schließen der Hände zur Druidenfaust entsteht. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass von allen bestehenden Systemen Yoga die größte Ähnlichkeit mit Wyda hat. Die eindeutige Stärke des Yoga liegt dabei in einer erstaunlich differenzierten Betrachtung des menschlichen Energiezentrums, während der energetische Zusammenhang mit der Natur nicht ganz so umfassend behandelt wird wie im Wyda.
Neben Wyda und T’ai Chi ist Yoga einer der drei Wege, auf dem man unseres Erachtens eine wirklich umfassende und ganzheitliche Entwicklung des Menschen erreichen kann.
Chi Kung und T’ai Chi Ch’uan
T’ai Chi Ch’uan ist einerseits eine Kampfkunst, die auf den Prinzipien des Yin und Yang beruht, und andererseits eine ganzheitliche Methode, um Körper und Geist flexibel zu erhalten und weiterzuentwickeln. Die Bewegungen des T’ai Chi Ch’uan sind durch fließendes Ausweichen und Lenken der gegnerischen Energie gekennzeichnet; der Gegner wird aber auch als innerer Feind, als Krankheit, bekämpft.
Während T’ai Chi Ch’uan in erster Linie das »äußere Ch’i« stärkt, liegt die Betonung beim Chi Kung auf dem »inneren Ch’i«. T’ai Chi Ch’uan und Chi Kung sind traditionell mit der Philosophie des Tao sowie der alten chinesischen Heilkunde und insbesondere auch der Akupunktur verbunden.
Die Chinesen kennen schon lange Energielinien, die Meridiane, durch die das Ch’i, die Lebensenergie, strömt. In der chinesischen Medizin wird gelehrt, dass eine Krankheit einen Stau des Energieflusses anzeigt. Mit Akupunktur, aber auch durch das Üben von T’ai Chi Ch’uan oder Chi Kung kann der Energiefluss angeregt werden und schwaches Ch’i austauschen. Jede Bewegung wirkt in ganz spezifischer Weise auf die Meridiane. Daher ist es von Bedeutung, die Bewegungen exakt zu lernen, da schon bei geringen Abweichungen keine, eine geringere oder eine andere als die gewünschte energetisierende Wirkung erzielt wird.
Die Ähnlichkeiten zwischen der chinesischen Heilkunst, insbesondere dem Chi Kung und dem Wyda sind kaum zu übersehen. Auch in diesem System ist, wie in der Druidenlehre, von Energien, Zentren und Bewegungen zur Förderung des Flusses dieser

Tabelle 5

WydaHatha-YogaTai ChiLokalisation
MentalfeldSahasrara-Chakra Ajna-Chakra Vishuddha-ChakraPai-Hui Yin-Tang Hsuan-Ying Hsuan-ChiScheitel Stirn Mund Kehle
EmotionalfeldAnahata-ChakraShuan-ChungHerz
VitalfeldManipura-Chakra Svadhishthana-Chakra Muladhara-ChakraChung-Kung Tan-Tien Hui-YinSolarplexus Genitalien Anus

Energien und der Ausbildung der Zentren die Rede. In der chinesischen Literatur werden die Energiezentren oberes, mittleres und unteres Tan T’ien genannt. Das Ziel der chinesischen Meister war es, Einheit mit Wu Chi, dem ungeteilten Prinzip, zu erreichen. In den chinesischen Übungen wird zunächst das untere Tan T’ien (also das Vitalfeld) gestärkt und dann harmonisiert In fortgeschrittenen Stufen werden auch die anderen Zentren entwickelt und schließlich miteinander verbunden. Dadurch werden sowohl geistige und körperliche Gesundheit als auch eine gesteigerte Bewusstheit erreicht. Eine weitere Ähnlichkeit zum Wyda liegt in der Bedeutung, welche die Chinesen den Füßen und ihrer Stellung sowie der Haltung der Hände und Arme beimaßen. Im T’ai Chi Ch’uan und Chi Kung berühren sich die Hände zwar selten, jedoch müssen die Finger gestreckt sein und zueinander weisen. Dadurch bilden die Arme einen Kreis, der dem Schließen des kleinen Energiekreislaufes durch die Druidenfaust entspricht. Bei vielen, insbesondere bei den älteren der Chi Kung Übungen ist auch die äußere Ähnlichkeit mit dem Wyda nicht zu übersehen. Diese Beobachtung wird verständlicher, wenn man weiß, dass ein großer Teil der chinesischen Philosophie und Weisheit aus Indien kam. Möglicherweise sind in der alten Zeit die ursprünglichen Übungen, die dem Yoga und dem Wyda zugrunde liegen, noch vorhanden gewesen. Jede Kultur entwickelte natürlich im Laufe der Zeit ihre Besonderheiten, doch blieben unverkennbare Grundzüge einer »Urlehre« erhalten. Chi Kung (und damit auch T’ai Chi) ist neben Yoga und Wyda eine der »Großen Lehren«, die den ganzen Menschen ansprechen und ihm bei der weiteren Entwicklung seiner Ganzheit helfen. Manche Aspekte des T’ai Chi finden sich weder im Yoga noch im Wyda, so etwa der Aspekt der Selbstverteidigung. Andere Teile werden, verglichen mit Wyda, weniger stark betont, zum Beispiel die Einbeziehung der äußeren Natur. Schamanismus Der Schamane ist eine uralte mythische und priesterliche Institution, deren Beginn in der Wiege der Menschheit zu suchen ist. Schamanen kann man auch heute noch überall auf der Welt antreffen, wo es Jäger und Sammlervölker gibt. Der Schamanismus ist eine Art ekstatischer Naturreligion, die wahrscheinlich der Anfang spiritueller Erkenntnisse war. Der Schamanismus ist allerdings kein Weg, der für jeden gangbar wäre; er ist also nicht, wie die anderen hier aufgeführten Lehren, eine Methode, die allen Menschen helfen kann. In erster Linie ist der Schamanismus Einsicht in die Natur, die sich als die Heilkraft des Schamanen manifestiert. Um Schamane zu werden, ist es nicht nötig, lange Zeit kontrollierte Übungen durchzuführen; diese Zeit stand den noch nicht hochkultivierten Völkern nicht zur Verfügung, da sie als Jäger und Sammler hart um ihr Überleben kämpfen mussten. Schamane wird man, indem man eine schwere Prüfung ablegt, die oft das Leben kostet. Diese Prüfung kann eine schwere Krankheit, langes Fasten oder die Erfahrung eines Drogenrausches sein. Nicht jeder kann solch eine Prüfung auf sich nehmen, geschweige denn sie bestehen. Durch  die Erfahrung deiner Prüfung gewinnt der Schumane Einsicht in höhere Ebenen und Zusammenhänge. Der Weg des Schama keinerlei direkte Bezüge auf feinstoffliche Vorgänge genommen. Bei genauem Lesen seiner Bücher und nach praktischer Erfahrung mit seiner Methode wird jedoch deutlich, dass diese fehlenden Aspekte nur anders benannt werden. Die Begriffe des Wyda finden sich teilweise in neuropsycho-logischen Umformulierungen wieder. Die Feldenkrais Methode versucht, »Bewusstheit durch Bewegung« zu schaffen; dies geschieht durch langsame, mit vollem Bewusstsein ausgeführte Übungen. Die einzelnen Körperteile werden nach und nach bewusster, und mit der Zeit können falsche Bewegungsmuster und Fehlhaltungen korrigiert werden. Diese zwei Vorgänge entsprechen teilweise den Wyda Begriffen »Stärkung« und »Harmonisierung«.
Die erreichten Änderungen haben nicht nur Auswirkungen auf die leibliche Gesundheit, sondern wirken auch auf geistiger und emotionaler Ebene. Die Feldenkrais Methode ist zweifellos eine der faszinierendsten Methoden dieses Jahrhunderts; dennoch fehlen ihr aufgrund der wissenschaftlichen Orientierung einige Aspekte, um eine wahrhaft ganzheitliche Lehre darzustellen. Das war auch möglicherweise gar nicht ihr Anliegen, obwohl sie diesem Ideal durchaus nahe kommt.
Die Feldenkrais Methode ist in mancher Hinsicht dem Wyda sehr ähnlich. Sie versucht in zwei Stufen eine ganzheitliche Bewusstheit mit bestimmten Übungen zu erlangen. Leider endet die Methode an dieser Stelle.
Es bleibt aber zu bedenken, dass die Feldenkrais Technik das Werk eines einzelnen Mannes darstellt. Die Beschränkungen seiner Lehre werden dadurch nicht nur verständlich, sondern es zeugt von der Größe dieses Mannes, nur so weit zu lehren, wie er selbst gegangen war.
Zusammenfassung Schon dieser kurze Überblick über verschiedene Wege hat deutlich gemacht, dass bestimmte Aspekte des spirituellen Verstehens universell sind und nicht auf eine bestimmte Kultur oder Epoche beschränkt. Dies ist unserer Ansicht nach ein schlüssiger Beweis dafür, dass die angesprochenen Lehren keine Meinungen oder Spekulationen sind, sondern Wahrheiten enthalten, die in jeder Gesellschaft von den am weitesten entwickelten Individuen erfahren werden. Unserer Ansicht nach ist Wyda für den durchschnittlichen Europäer der angemessenste Weg. Aspekte anderer Lehren sind im Wyda manchmal nur unvollständig angesprochen, aber dafür enthält das Wyda seinerseits Lehren, die anderen Disziplinen nahezu fehlen. Gerade diese sind jedoch für den westlichen Menschen von besonderer Bedeutung. Der wichtigste Punkt ist wohl das explizite Einbeziehen der Natur in die Lehre. Gerade in unserer Zivilisation, die sich weiter als alle anderen von der Natur entfernt hat, ist dieser Aspekt von vitaler Bedeutung. Der Standpunkt der westlichen Wissenschaften Die (westlichen) Naturwissenschaften standen alternativen Lehren bislang skeptisch bis ablehnend gegenüber. Nicht zuletzt aufgrund neuerer psychologischer, medizinischer und biologischer Forschung sowie aktueller Erkenntnisse der Physik finden jedoch in letzter Zeit alte und neue Wege immer mehr zueinander. Leider ist durch die oftmals unreflektierte Anwendung und Interpretation von wissenschaftlichen Erfindungen oder Entdeckungen die Wissenschaft an sich bei esoterisch Interessierten in Verruf geraten. Wir meinen jedoch, dass die Wissenschaft uns helfen kann, die Wirkungsweisen praktisch bewährter Theorien zu erhellen und sie auch einem breiteren Publikum verständlich zu machen. Es darf aber nicht der Fehler begangen werden, Aspekte einer Theorie oder Lehre nur deshalb zu verwerfen, weil sie mit den heutigen wissenschaftlichen Methoden nicht klar zu verstehen sind. Die Geschichte der Wissenschaften zeigt nur zu deutlich, daß sich viele Theorien, die anfangs verlacht wurden, später als überlegen erwiesen.
Im folgenden wollen wir Möglichkeiten herkömmlicher Wissenschaften aufzeigen, Bestandteile des Wyda in ihrem Paradigma zu erklären. Diese Erklärungen sind nicht in jedem Fall verbindlich, doch wird deutlich, daß auch aus der Sicht des Naturwissenschaftlers und Skeptikers viele Wirkungen des Wyda verständlich werden können.
Medizin
Ein Teil der körperlichen Wirkungen des Wyda kann schon durch die kreislaufanregende und aktivierende Kraft der Übungen erklärt werden. Das Spektrum der Bewegungen in den verschiedenen Übungen reicht von kleinen bis zu großen Bewegungen, von etwas Muskelarbeit erfordernden bis zu rein isometrischen Übungen.
Eine der Hauptursachen sämtlicher Zivilisationskrankheiten (wie Hypertonie, Rheumatismus/ Herzerkrankungen) ist gerade Bewegungsmangel und ein nicht genügend belasteter Kreislauf. Auch kommen viele Verletzungen dadurch zustande, daß die Muskeln nicht die nötige Flexibilität haben.
Bereits durch Betrachtung der oberflächlichen Aspekte des Wyda wird verständlich, warum diese alte Lehre so viel zu einer robusten Gesundheit beitragen kann. Mit Hilfe der modernen Medizin kann man aber mehr als nur die Wirkung der Übungen auf die Muskulatur und den Kreislauf erklären. Die Wirkung der Akupunktur wurde von den westlichen Medizinern lange Zeit in Zweifel gezogen, weil man keine physiologischen Korrelate der von der chinesischen Medizin postulierten Meridiane finden konnte. Vor einigen Jahren wurde jedoch entdeckt, dass ein Teil der Meridiane zwar nicht, wie anfangs angenommen, den Nervenbahnen eines ausgereiften menschlichen Wesens, aber dafür embryonalen Ganglien entspricht. Einige Zeit später wurden dann mit verfeinerten Meßmethoden winzige Unterschiede in der Leitfähigkeit der Haut entlang der Energielinien entdeckt. Heute kann nicht mehr geleugnet werden, dass es diese Energielinien in irgendeiner Form gibt, auch wenn ihre Bedeutung wissenschaftlich noch nicht vollkommen erfasst werden kann.
Die medizinische Forschung kann heute auch die mögliche Bedeutung der zeitlichen Festlegung (auf bestimmte Tages oder Jahreszeiten) der einzelnen Übungen des Wyda aufzeigen. Bei der Untersuchung verschiedenster Parameter der menschlichen Physiologie wurden nicht nur interindividuelle sondern auch intraindividuelle, tages- oder jahreszeitlich bedingte Schwankungen festgestellt. Diese periodischen Vorgänge werden medizinisch als »Biorhythmen« bezeichnet (sind aber keinesfalls zu verwechseln mit den populären »Biorhythmuskurven«). Die bekanntesten Biorhythmen sind der Zyklus der Frau oder der Schlaf-Wach-Rhythmus. Bekannt geworden sind aber auch die Traumphasen im Schlaf, die mit anderen körperlichen Veränderungen wie Änderungen des Muskeltonus, des Blutdruckes oder Hautleitfähigkeit einhergehen.
Psychologie Die Streßforschung hat in vielen Untersuchungen nachgewiesen/ dass die körperliche und seelische Gesundheit in hohem Maße von der Anzahl der vorangegangenen belastenden Ereignisse abhängig ist. Nun ist aber die Belastung durch ein Ereignis nicht objektiv messbar, da sie davon abhängig ist/ wie das Geschehen von dem Betreffenden aufgenommen wird. Stress konnte als Ursache vieler Krankheiten, wie Gastritis, Ulcus, Asthma/ Migräne oder koronare Herzerkrankungen/ klar festgestellt werden, während ein Zusammenhang mit anderen Krankheiten noch nicht bewiesen ist, aber vermutet wird. Die wichtigste Entdeckung dürfte sein, dass Stress das Immunabwehrsystem beeinflusst. Das bedeutet, dass selbst so alltägliche Infektionen wie Schnupfen teilweise durch Stress verursacht werden. Mit den Übungen der Druiden stärkt man auch in dieser Hinsicht seine Gesundheit. Die heutige Forschung kann also bei genauer Betrachtung schon einen guten Teil des hohen Alters der Druidenmeister erklären.
Aus der Sicht der Psychologie können manche Wirkungen des Wyda auch als Ergebnis von Autosuggestion, also Selbsthypnose/ verstanden werden. Bei vielen Übungen, ja auch schon bei der Vorbereitung, wird ein meditativer und entspannter Zustand erreicht, in dem der Geist offener für neue Gedanken und Erfahrungen ist. Aus der Hypnosetherapie ist bekannt. dass starke Vorstellungen, also rein geistige Vorgänge, einen Einfluss auf nicht der Willkür unterliegende Organe ausüben können. So ist es durchaus für jedermann ohne Übung möglich, seinen Herzschlag allein durch die Vorstellung einer angsterregenden Situation zu beschleunigen. Mit der in den Übungen immer wieder auftauchenden Vorstellung des Fließens und der Verstärkung der Energien werden solche Möglichkeiten der Beeinflussung innerer Organe und nicht dem Bewusstsein zugänglicher Muskeln durch das Unterbewusstsein voll ausgenutzt. Ein ganz anderer Ansatzpunkt ergibt sich aus einer erst einige Jahrzehnte alten Wissenschaft, der Neuropsychologie. Gegenstand der Neuropsychologie ist die Aufdeckung von Zusammenhängen zwischen physiologischen und anatomischen Zuständen im Gehirn und psychologischen Erlebens- und Verhaltensweisen.
Das Gehirn besteht aus zwei Halbkugeln, den Hirnhemisphären.
Diese beiden Hirnhälften sind funktional nicht identisch. Die linke Hemisphäre arbeitet analytisch und linear, während der Funktionsmodus der rechten Hemisphäre am besten als holistisch und parallel gekennzeichnet werden kann. Der Einsatz einer Hemisphäre kann nun allem Anschein nach auch trainiert werden. Wir Europäer sind besonders darauf gedrillt, die linkshemisphärischen Leistungen zu üben. Dies ist gut mit der Beobachtung der Druiden vereinbar, dass das Mentalfeld beim Durchschnittsmenschen eine Verlagerung zur linken Seite hin aufweist Bestimmte Aspekte im Wyda scheinen geradezu ideal für ein rechtshemisphärisches Training, also für ein Training der Intuition, des gefühlsmäßigen Verstehens und des ganzheitlichen Denkens zu sein. Physik
Seit Newton die Physik revolutionierte/ herrscht im abendländischen Denken die Vorstellung vom Universum als einem mechanistischen und determinierten vor. Diese Weltsicht steht in krassem Gegensatz zu der Lehre der Druiden und des Wyda. Seit den dreißiger Jahren unseres Jahrhunderts sind in der Physik neue Entdeckungen gemacht worden, die eine neuerliche geistige Revolution ankündigen, die aber gleichzeitig eine Umkehr und Renaissance darstellt. Zwei besondere Errungenschaften sind hier zu nennen – die Relativitätstheorie Einsteins und die Quantentheorie.
Einstein führte mit seiner Relativitätstheorie völlig neue Vorstellungen über Materie, Raum und Zeit ein. Die bisherige Auffassung von unabhängigen »Teilchen« als Bausteinen des Universums wurde aufgegeben, und an deren Stelle nahm man kontinuierliche, sich wechselseitig durchdringende und beeinflussende Felder an. Damit war schon ein wichtiger Schritt von der alten mechanistischen Denkweise weg hin zu einer mehr ganzheitlichen und ökologischen getan.
Noch gründlicher als die Relativitätstheorie räumte dann allerdings die Quantentheorie mit alten Vorstellungen auf. Die Quantenphysik ist ein dermaßen komplexes Gebiet, dass wir hier nicht die weit reichenden Implikationen diskutieren, sondern nur zwei wichtige Erkenntnisse darstellen wollen. Materie und Energie haben »Doppelcharakter«, das heißt, sie sind ineinander überführbar und können als »Teilchen« oder »Welle« auftreten. Die »Nicht Ortsgebundenheit von Verbindungen« bedeutet, dass Teilchen oder Felder miteinander in Verbindung stehen, die weit voneinander entfernt sind. Der Doppelcharakter von Materie und Energie kann vielleicht Licht in die Mechanismen bringen, die der druidischen Magie zugrunde liegen. Da wir aber die zweite große Stufe des Wyda in diesem Buch nicht behandeln, wollen wir diesen Punkt hier nicht weiter ausführen, jedoch einen anderen Aspekt des Wyda berühren, nämlich die Wirkung von materiellen Gegenständen auf Geist und Körper des Menschen. Diese vielfachen Wechselbeziehungen sind einfacher zu verstehen, wenn man den von der Quantenphysik (aber auch von alten esoterischen Lehren) postulierten Doppelcharakter von Materie und Energie annimmt. Biologie Um zu erklären, wie sich die Formen von Organismen (also deren Körper und innere Organe) entwickeln können, wurde 1922 das Konzept der »morphogenetischen Felder« formuliert. In neuerer Zeit wurde dieses Konzept von einem britischen Biologen, Rupert Sheldrake, wieder aufgegriffen und erweitert. Seine Theorie erklärt in plausibler Weise das bisher noch ungeklärte Problem der Morphogenese, also der Formwerdung von lebenden Organismen, aber auch von unbelebten Strukturen wie zum Beispiel Kristallen. Auch das Phänomen der Regeneration kann so widerspruchsfrei dargestellt werden.
Nach Sheldrakes Theorie ist ein morphogenetisches Feld für die Form einer Struktur verantwortlich, indem dieses Feld nämlich die Form vorgibt, also tatsächlich selbst besitzt, wahrend der wachsende. Organismus diese Form gewissermaßen ausfüllt. Die Form eines aktuellen Feldes entspricht der »Durchschnittsform« der tatsächlichen Form vorhergegangener Felder. Die Wirkung dieser Felder ist jedoch nicht genetisch vermittelt, sondern wirkt über Zeit und Raum hinweg.
Diese Tatsache kann nun die Grundlagen einiger bisher völlig ungeklärter Phänomene ans Licht bringen. So kann diese theoretische Annahme die erstaunliche Beobachtung erklären, dass chemische Substanzen, die neu hergestellt werden, nur schwer zu kristallisieren sind, mit der Zeit aber überall auf der Welt immer leichter darstellbar werden. Dies ist eine Chemikern wohlbekannte Tatsache, für die aber bis heute keine befriedigende Erklärung gefunden werden konnte.
Die Wirkung der morphogenetischen Felder beschränkt sich aber nicht nur auf die aktuelle Formgebung, sondern schlägt sich bei Tieren auch in Verhaltensänderungen nieder. Wenn Tieren neue Verhaltensweisen antrainiert wurden, konnte man beobachten, dass es Tieren der gleichen Art überall auf der Erde leichter fiel, das trainierte Verhalten wesentlich schneller zu erlernen. Diese Beobachtungen konnten vor allem an Ratten experimentell bestätigt werden.
Diese Theorie von Feldern, die alles Materielle, Belebtes wie auch Unbelebtes, durchdringen und beeinflussen, kommt der Sicht des Wyda erstaunlich nahe. Schließlich ist es das Ziel der drei ersten »Kleinen Stufen«, in die Natur einzudringen und diese andererseits wieder in sich aufzunehmen. In der zweiten »Großen Stufe« des Wyda, die wir in diesem Buch allerdings nicht behandeln, wurde sogar das magische Eingreifen in natürliche Abläufe gelehrt. Das theoretische Konzept der morphogenetischen Felder könnte einen wissenschaftlichen Anhaltpunkt für das Verständnis dieser hohen druidischen Praktiken geben.
Abschließend wollen wir hier allerdings darauf hinweisen, dass die oben beschriebene Theorie noch nicht allgemein wissenschaftlich anerkannt ist. Dass wir uns dennoch entschieden haben, sie in diesen Abschnitt aufzunehmen, liegt daran, dass die Theorie auch im Popperschen Sinne als wissenschaftlich gekennzeichnet werden kann; das heißt, es sind strenge Experimente möglich, in denen sie falsifiziert werden kann. Solche Experimente sind auch bereits angestellt worden; bisher allerdings immer mit Ergebnissen, welche die Theorie eher unterstützen. Das alles deutet darauf hin, dass vielleicht gerade dieser Ansatz einen Weg in ein neues Verständnis unserer Welt eröffnen kann. Die Verstärkungswirkungen im Wyda Eine der hervorstechendsten Eigenschaften der Druidenlehre ist die Einbeziehung bestimmter Materialien in den Übungsablauf. Je nach angesprochenem Energiefeld bewirken Pflanzen, Mineralien oder Wasser eine gesteigerte Effizienz der Übungen. Verschiedene Wissenschaften können bestimmte Aspekte dieses Effektes schon andeutungsweise erklären. Es wurde gezeigt, dass das erdmagnetische Feld starken lokalen Schwankungen unterworfen ist. Diese magnetischen Besonderheiten jedes Ortes der Erde erlaubt es Tieren, die mit einem Magnetsinn ausgestattet sind (Vögel und Bienen besitzen wahrscheinlich ein solches Organ), selbst über weite Distanzen hinweg und sogar blind, ihren Heimatort wieder zu finden. Der Mensch besitzt aller Wahrscheinlichkeit nach keinen oder nur einen sehr unterentwickelten Magnetsinn. Dennoch haben magnetische Felder Auswirkungen auf den menschlichen Körper und Geist. Dies wurde erstmals wissenschaftlich belegt, als EEG-Messungen (Aufzeichnungen der Hirnströme) an Personen vorgenommen wurden, die kurz zuvor mit einem Kernspintomograph durchleuchtet worden waren. Die Kernspinotomographie erlaubt es, Aufnahmen, ähnlich den Röntgenbildern, anzufertigen, ohne den Patienten einer überhöhten Strahlenbelastung aussetzen zu müssen. Anstatt kurzwellige Strahlung durch den Körper zu schicken, wird ein starkes Magnetfeld aufgebaut, und die Veränderungen werden durch einen Computer ausgewertet, der aus diesen Informationen ein sehr genaues Bild der inneren Organe oder Abläufe zusammenstellt.
Zunächst wurde angenommen, dieses Verfahren habe keinerlei unerwünschte Nebenwirkungen. Doch als die bereits oben erwähnten EEG-Messungen vorgenommen wurden, zeigten sich starke Veränderungen, die nur durch die vorhergehende Kernspintomographie verursacht worden sein konnten. Die Hirnströme normalisierten sich nach kurzer Zeit zwar wieder, und die Patienten klagten auch über keine subjektiven Beschwerden, doch stellt der Befund einer Veränderung der Hirnströme, die ja eine Messung der Gehirnaktivität darstellen, ein bedeutendes Faktum dar. Es scheint nunmehr bewiesen, dass das menschliche Gehirn auf magnetische Veränderungen reagiert, wenn diese Reaktionen auch nicht bewusst werden. Die Verstärkungsfaktoren des Wyda bewirken nun wohl spezifische minimale Veränderungen des natürlichen Magnetfeldes. Es scheint durchaus plausibel, dass selbst derartig geringe Veränderungen im Magnetfeld winzige Änderungen in unserem Hirnstoffwechsel bewirken und bestimmte Lernvorgänge erleichtern. Dies würde der im Wyda beschriebenen Verstärkung entsprechen. Die Rolle der Energiemuster, die nach unseren Erfahrungen eine große Bedeutung haben, kann von wissenschaftlicher Seite bis heute kaum erklärt werden. Möglicherweise trägt die symmetrische Form, die allen Energiemustern eigen ist, zu einer Konstanthaltung des Feldes bei. Hier könnten genaue Messungen vielleicht Aufschluss geben. Es steht außer Zweifel, dass sich die Verstärker auf das Gravitationsfeld auswirken, doch ist dieser Einfluss wahrscheinlich dermaßen gering und unspezifisch, dass die Wirkung durch diesen Mechanismus als eher unwahrscheinlich gelten muss. Zusammenfassung Bei genauerem Hinsehen wird deutlich, dass es zwischen naturwissenschaftlichen und esoterischen Lehren weit mehr Übereinstimmung gibt, als man zunächst annehmen mag. Gerade neuere wissenschaftliche Ansätze treffen oft auf die alten Wege der Weisen. Das alles kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die meisten Wissenschaftler nach wie vor dem Traum nachhängen, alles im Universum könnte mit wissenschaftlich formulierten Gesetzen beschrieben werden. Doch statt jenen mit Unverständnis und Intoleranz zu begegnen, sollten wir uns bemühen, auch ihre Denkweise als Teil des Ganzen zu begreifen.

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